So, jetzt sitz ich am Laptop und kann etwas ausführlicher tippen
Also, zusammenfassend:
1. Der Faktor "Akkuheizung" scheint wichtig zu sein
2. Wir sind uns nicht sicher, wie genau die Schätzung in der App ist und ob das herunterregeln wirklich etwas gebracht hat.
3. Wir wissen nicht, ob die geringere Ladeleistung (die ja normalerweise ineffizienter ist) wirklich effizienter ist, weil sie weniger Heizung braucht, oder ob der Schätzer einfach zugunsten der niedrigen Ladung schätzt.
Folgende Analyse zur App:
Entweder
a) Der Schätzer zur Heizleistung hat ein Modell hinterlegt, wie die Heizung bei Außentemperatur x, Batterietemperatur y und angeforderter Leistung z zu aktivieren ist, und welche Energie sie dabei verbraucht. Würde man daran erkennen, dass die Dauer präzise ist.
b) Der Schätzer nimmt die aktuelle Heizleistung als konstant an und überschätzt daher die verbleibende Zeit bis zum Ziel-Ladezustand zu Beginn stark, da später die Heizleistung von "Aufheizen" auf "Erhaltung" umschält.
Hier die Daten des Ladevorgangs:
Initialzustand: 38% SOC (Ziel: 90%), also 52% meines 65,4kWh Akkus -> 34kWh
8:58 Beginn Ladevorgang mit 10,9kW
11:02 Umschaltung auf 6,4kW bei 61% SOC (Geladen: 15kWh)
14:44 Ladevorgang abgeschlossen bei 90% SOC (Geladen: 19kWh)
Die ersten 15kWh habe ich also in 124 Minuten geladen, was einer Ladeleistung von 7,14kW entspricht (bei 10,9kW von der Säule). Das ist ein Verlust von (nur?) 53%.
Die nächsten 19kWh wurden in 222 Minuten geladen, was einer Ladeleistung von 5,14kW entspricht (bei 6,4kW von der Säule). Das sind 25% Verlust.
Also, wir können festhalten:
- Der Schätzer ist nicht sehr präzise und rechnet vermutlich mit einer konstanten Heizerleistung
- Es ist unbekannt, ob die zweite Phase mit 6,4kW wirklich (von Anfang an) effizienter gewesen wäre, weil der Akku ja schon stark geheizt wurde und evtl. nur noch Erhaltungsheizung notwendig war.
Aber:
Der Schätzer zeigte mir zumindest beim Umstellen eine Schätzung von (siehe oben) 28kWh bei 11kW und 23kWh bei 6,4kW an. Hätte er eine konstante Heizleistung angenommen, hätte er die 6,4kW Ladung sicher schlechter gerechnet (weil sie länger dauert).
Fazit?
Ich finde, es spricht immer noch mehr dafür, dass der Temperatursollwert bei 11kW höher liegt als bei 6,4kW und im Winter die eingesparte Heizung eine bessere Effizienz bei 6,4kW erzeugt.
Dass BEIDE Leistungen aber irre ineffizient sind... find ich trotzdem blöd. Ich wäre dankbar, wenn ihr bei niedrigen Temperaturen auch mal auf die Ladeverluste achtet, speziell auch bei anderen Herstellern.
Danke