Ist das auch bei kleinstem eingestelltem Abstand der Fall? Ich fahre immer mit der höchsten Abstandstufe mit dem Tempomat, die lassen sich aber kürzer einstellen. Weil ich das gefühlt zu kurz finde, hab ichs nie länger probiert. Wie hiess doch das Sicherheitsplakat: Du fährst mit Abstand am besten.
Der größte Abstand ist für mich (!) deutlich zu groß und - zumindest auf "meinen" Autobahnen insbesondere im deutschen Ruhrgebiet und beim Pendeln zu meinem zweiten Wohnsitz an der niederländischen Nordseeküste auf niederländischen Autobahnen - unbrauchbar.
Insbesondere an den großen Knotenpunkten wie am Ring Amsterdam - dort gehäuft, aber eben nicht nur dort - folgt ein Autobahnkreuz dem nächsten. Und wer diese Knotenpunkte kennt weiß, dass sie anders ausgestaltet sind als in Deutschland üblich: Dort "treffen" sich zwei Autobahnen häufig mit allen bis zu vier jeweiligen Spuren und dann "sortiert" sich der Verkehr entsprechend der jeweiligen Fahrtrichtung über mehrere Fahrspuren. Das heißt, es ist mitunter notwendig mehrere Fahrspuren in kurzer Zeit sowohl von rechts als auch von links kommend zu wechseln. Also wird zum Fahrspurwechsel jede noch so kleine Lücke genutzt. Das ganze auch noch aufgrund des Tempolimits "100" mit relativ geringem Geschwindigkeitsüberschuß und somit zwangsläufig "dicht an dicht".
Dies ist für die heutigen Abstandstempomaten eine Herausforderung, der sie nicht gewachsen sind, denn die Gegebenheiten im Verkehr resultieren dann in überbordendem Bremsen und Beschleunigen. Manuelles Eingreifen des Fahrers für einen flüssigen und damit ungefährlichen Fahrstil ist im Grunde ständig erforderlich.
Für ein "echtes" autonomes Fahren fehlt den Systemen die "Intelligenz". Da sie ja immer nur bis zur nächsten Stoßstange gucken und danach ihren Geschwindigkeit in statischer Abhängigkeit vom vorgewählten Abstand regulieren, fehlt vor allem die dem Menschen (leider aber nicht auch nicht jedem...) mögliche Antizipation aufgrund der jeweiligen sehr individuellen Umstände, insbesondere eben auch durch den Blick weit vor die nächste Stoßstange.
Was "echtes" autonomes Fahren angeht sehe ich hier noch viel Entwicklungsbedarf, aber auch Möglichkeiten/Chancen abseits der heutigen Abstandsregelungen.
Denn "technisch" fällt ja die sehr individuelle menschliche Reaktionszeit weg und somit auch im Grunde der Bedarf eines Sicherheitsabstands, der auch noch die schlechteste menschliche Reaktionszeit berücksichtigt.
Auf jeden Fall ein spannendes Thema - leider immer noch in Kinderschuhen, aber trotzdem schon mit großer Akzeptanz ausgerollt.