Winterreifen

Die Lebensdauer eines Reifens ist ja nicht vom Profil abhängig. Mit jedem Jahr härtet die Gummimischung weiter aus...und ist irgendwann halt überhaupt nicht mehr griffig (Umwelteinflüsse und UV Strahlung) Das ist ein echtes Sicherheitsrisiko...für den Fahrer; aber auch für alle anderen auf der Straße. Mehr wie 8 Jahre ist ein absolutes NoGo. Beim Motorrad spricht man sogar von maximal 6 Jahren.

Leider beschränkt sich der Gesetzgeber auf die reine Profiltiefe. Der TÜV darf auch nur meckern, wenn der Reifen offensichtlich defekt oder stark porös ist. Wie in Deutschland üblich...alles ist reglementiert; nur wichtige Dinge nicht.

Zitat von Maximilian

Die Lebensdauer eines Reifens ist ja nicht vom Profil abhängig.

Zumindest nicht allein vom Profil!

Zitat von Maximilian

Mit jedem Jahr härtet die Gummimischung weiter aus...und ist irgendwann halt überhaupt nicht mehr griffig

Freilich. In der Theorie müsste der Reifen irgendwann Doroplast werden, also Null Elastizität. Passiert nur nicht, denn das Aushärten geschieht nicht linear.

Auch dieses Aushärten schreitet also von Jahr zu Jahr geringer voran und passiert "im Reifen" von dessen Oberfläche aus nach und nach in die Tiefe.

Ist ja auch klar, denn die festeren Strukturen an den "Außenflächen" behindern ja auch das weitere Enweichen von "Lösungsmitteln/Weichmachern".

Wer jemals etwas ältere Reifen aus dem Keller geholt hat, kann bestätigen, das die an den Laufflächen und Flanken erstmal hart und glatt sind, garnicht wie Gummi, auf dem Asphalt eher griffig wie ein Legostein und nicht wie ein Gummireifen

Aber wenn jemand viel fährt und die Oberflächen regelmäßig immer weiter abnutzt, geht auch das Aushärten "in die Tiefe" etwas schneller - andererseits ist dann das Profil weg, bevor der Reifen zu hart wird

Zitat von Maximilian

Mehr wie 8 Jahre ist ein absolutes NoGo.

Auch wenn ich durchaus befürworte, dass man die Dinger nicht zu lange nutzt: Das kann man wohl kaum über einen Kamm scheren. Gummimischungen sind etwas verschieden, manche Profile sind viel tiefer und ihre Strukturen ausgeprägter. Diese acht Jahre sind ein pragmatischer und sicherlich sehr guter Wert, aber der eine Reifen hält nicht mal diese 8 Jahre und der andere über 10.

M.E. ist jede derart pauschale Angabe wie "mehr als 8 Jahre" zumindest aus materialtechnischer und physikalischer Warte unhaltbar.

Aus gesetzlicher Sicht mit Sicherheitszuschlag etc. dagegen geht das durchaus in Ordnung - zumindest wenn man solche Angaben sagen wir aller 20 Jahre mal auf den Prüfstand stellt und ggf. dezent an neue Entwicklungen anpasst. Heutige Reifen sind in vielerlei Hinsicht anders und besser als die von vor dreißig Jahren oder vor sechzig Jahren

Wer mit so alten Reifen (8 Jahre +) umherfährt spielt m. E. mit seiner Gesundheit und gefärdet den Verkehr. Dies hat nichts mehr mit Sparsamkeit zu tun.

Zitat ADAC:

Besonders deutlich zeigt sich das bei Winterreifen, die auch bei tiefen Temperaturen "weich" bleiben müssen. Sie büßen bereits ab ca. sechs Jahren einen Teil ihrer Wintereigenschaften ein, weshalb wir von einer Nutzung von Winterreifen, die älter als acht Jahre sind, tendenziell abraten. Auch Sommerreifen sollten nicht älter als acht bis zehn Jahre sein.

Übrigens: wer schon mit Fachausdrücken wie Duroplast (nicht Doroplast) hantiert sollte wenigstens wissen was es damit auf sich hat. Man unterscheidet Kunsstoffe in die Gruppen Thermoplaste, Elastomere und Duroplaste. Reifen gehören zu den Elastomeren.

Thermoplaste sind durch Wärme verformbare Kunststoffe; Duroplaste sind Kunststoffe, die nach Herstellung (Aushärtung) nicht mehr verformbar sind.

Hi uwe, sorry für den Tippfehler, klar muss es Duroplast heißen. Ansonsten war die Begriffswahl völlig korrekt für die Aussage, lies nochmal nach

Ansonsten: d'accord.

Da muss ich leider widersprechen: ein Elastomer bleibt ein Elastomer, auch wenn sich durch Alterung die Eigenschaften ändern können!

Es gibt auch durchaus "weiche" Duroplaste: die Bezeichnung beschreibt eigentlich die Molekularstruktur, die durch den Herstellungsprozess bestimmt wird.

O Wei, hier geht das ja ab Wie gut, dass unsere Reifen immer nach 3 Jahre abgefahren sind.

Eure Beiträge werfen ja ganz neue Fragen auf:

• Wenn Ganzjahresreifen grundsätzlich schlechter sind als Winterreifen, ist ein 8 Jahre alter Winterreifen dann genauso gut (oder schlecht) wie ein 4 Jahre alter Ganzjahresreifen?
• Wird eine Winterreifen, dessen Profil am heißen Sommertag aushärtet und tolle Geräusch macht, zum Ganzjahresreifen?
• Ist ein billiger Barum nach 8 Jahren immer noch schlechter als ein Dunlop nach 8 Jahren oder sind dann beide gleich?

Meine Meinung: Alles ist relativ, auch die Funktion von Reifen und die Meinungen dazu. Das fängt schon bei den Diskussionen über "gute" Reifenmarken an. Manche kaufen nur die Testsieger, Anderen reicht irgendein Reifen, die lesen gar keine Tests. Dabei sind auch neue, schlechte Reifen gefährlich (die mit mangelhaft oder ungenügend im Test), werden trotzdem gefahren. 1,8mm Profil ist schon gefährlich, wird trotzdem gefahren. In jedem Fall ist zu hart gefährlich, egal ob nach Alter oder auf Grund von Umwelteinflüssen. Wird trotzdem noch gefahren. Die Begründungen sind vielfältig. Häufig "Bei meiner Fahrweise reicht das". Und ganz klar: Das ist für viele Fälle auch ok.

Der Gesetzgeber kann da kaum was vorschreiben. Wenn, dann müssten er minimale Haftwerte je cm² vorgeben. Die Werte gälten unabhängig vom Alter der Reifen, von Profiltiefe und andere Einflussfaktoren. Möglicherweise wären die Werte sogar vom Fahrzeug abhängig.

Fahrt, was ihr für richtig haltet und bildet euch eine eigene Meinung. Wer das nicht mag, der lässt den Fachmann entscheiden.

Mensch uwe, du reitest auf einem Punkt herum, der irrelevant für das Thema der mit den Jahren aushärtenden Reifen ist. Dass das Ding nicht wirklich zu einem Duroplast wird, ist doch völlig unstrittig!

Mir ging es um einen anschaulichen Vergleich der physikalischen Eigenschaften: bei fortwährender weiterer Aushärtung würde sich der Reifen auf SEHR lange Sicht wie ein Duplostein anfühlen, also wie Duroplast. Ich habe überspitzt. Ist es nun klar(er)?

Notiz an mich selbst: Einfacher formulieren! Alles detailliert erklären! Vor allem aber Sarkasmus, Übertreibung, Ironie, Scherze, Überspitzungen usw. unbedingt als solche kenntlich machen!

Reifen sollten mindestens 1 ,6 Millimeter Profiltiefe aufweisen. Dieser Wert ist gesetzlich vorgeschrieben. Die empfohlene Mindestprofiltiefe bei Winterreifen beträgt 4 Millimeter, bei Sommerreifen sind mindestens 3 Millimeter ratsam, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten.

Wer einen Reifen 8 Jahre fährt und dann immer noch eine ausreichende Profiltiefe hat, ist extrem wenig unterwegs.

oder trägt sein Auto auf Händen. ?????

Beim Motorrad habe ich nach dem 3. Jahr schon kein richtig gutes Gefühl mehr.
Und beim Auto habe ich noch keinen Reifensatz gehabt der länger als 5 Jahre gehalten hat. ??

meine Reifen werden in der Regel keine 3 Jahre alt.

LG Andy