Furchtbare Lade-Effizienz?

  • Sind eher andere Umstände/nicht direkte Ladeverluste (wobei natürlich das auch eine Definitionsfrage ist). Anfangs wenn die Akkuheizung angspringt muss die mehr arbeiten und hat deswegen anfangs mehr "Verlust" gehabt (aber nicht durchgehend/während des gesamten Ladevorgangs), ob bei deutlich geringerer Leistung evtl. gar nicht erst geheizt wird bzw eine andere Temperatur ausreicht kann ich nicht beurteilen, aber dann hat man weniger Nebenverbrauch für die Heizung, dafür aber dann mehr "echte Verluste" durch die längere Ladedauer (die Überwachungssysteme müssen länger aktiv sein) und auch die höheren Wandlungsverluste. Ob derselbe Unterschied rausgekommen wäre hätte man zuerst mit der niedrigen Leistung geladen? Wo da der crossover-Punkt ist lässt sich evtl. mit viel Datensammlerei ermitteln, aber ist natürlich auch ziemlich komplex (denn die Ladedauer und Temperatur sind ja entscheidende Faktoren – aber evtl. kann man gibts 'ne Faustregel ableiten – so was wie lädt er bei 0° oder weniger mindestens 3,5h (30min mit Heizung auf voller Pulle, danach 3h mit minimaler Heizung), dann ist 11A besser, bei kürzeren Ladungen lieber mit X kW. Bzw. relativiert sich das mit dem Verbrauch auch wieder wenn man die Ladung zeitgesteuert macht, und dann die Heizungsenergie nicht "verpufft", sondern bei der eigentlichen Fahrt genutzt werden kann.


    Ich denke Elsbett hat es da ganz gut beschrieben. Das schlimmste sind kurze Ladesessions bei ausgekühltem Akku.

    Kona SX2 EV 65kWh Premium, Ecotronic Grey, 17 Zoll, Bose Soundsystem, Sitz-Komfortpaket

  • So, jetzt sitz ich am Laptop und kann etwas ausführlicher tippen :)

    Also, zusammenfassend:

    1. Der Faktor "Akkuheizung" scheint wichtig zu sein

    2. Wir sind uns nicht sicher, wie genau die Schätzung in der App ist und ob das herunterregeln wirklich etwas gebracht hat.

    3. Wir wissen nicht, ob die geringere Ladeleistung (die ja normalerweise ineffizienter ist) wirklich effizienter ist, weil sie weniger Heizung braucht, oder ob der Schätzer einfach zugunsten der niedrigen Ladung schätzt.


    Folgende Analyse zur App:

    Entweder

    a) Der Schätzer zur Heizleistung hat ein Modell hinterlegt, wie die Heizung bei Außentemperatur x, Batterietemperatur y und angeforderter Leistung z zu aktivieren ist, und welche Energie sie dabei verbraucht. Würde man daran erkennen, dass die Dauer präzise ist.

    b) Der Schätzer nimmt die aktuelle Heizleistung als konstant an und überschätzt daher die verbleibende Zeit bis zum Ziel-Ladezustand zu Beginn stark, da später die Heizleistung von "Aufheizen" auf "Erhaltung" umschält.


    Hier die Daten des Ladevorgangs:

    Initialzustand: 38% SOC (Ziel: 90%), also 52% meines 65,4kWh Akkus -> 34kWh

    8:58 Beginn Ladevorgang mit 10,9kW

    11:02 Umschaltung auf 6,4kW bei 61% SOC (Geladen: 15kWh)

    14:44 Ladevorgang abgeschlossen bei 90% SOC (Geladen: 19kWh)


    Die ersten 15kWh habe ich also in 124 Minuten geladen, was einer Ladeleistung von 7,14kW entspricht (bei 10,9kW von der Säule). Das ist ein Verlust von (nur?) 53%.

    Die nächsten 19kWh wurden in 222 Minuten geladen, was einer Ladeleistung von 5,14kW entspricht (bei 6,4kW von der Säule). Das sind 25% Verlust.


    Also, wir können festhalten:

    - Der Schätzer ist nicht sehr präzise und rechnet vermutlich mit einer konstanten Heizerleistung

    - Es ist unbekannt, ob die zweite Phase mit 6,4kW wirklich (von Anfang an) effizienter gewesen wäre, weil der Akku ja schon stark geheizt wurde und evtl. nur noch Erhaltungsheizung notwendig war.


    Aber:

    Der Schätzer zeigte mir zumindest beim Umstellen eine Schätzung von (siehe oben) 28kWh bei 11kW und 23kWh bei 6,4kW an. Hätte er eine konstante Heizleistung angenommen, hätte er die 6,4kW Ladung sicher schlechter gerechnet (weil sie länger dauert).


    Fazit?

    Ich finde, es spricht immer noch mehr dafür, dass der Temperatursollwert bei 11kW höher liegt als bei 6,4kW und im Winter die eingesparte Heizung eine bessere Effizienz bei 6,4kW erzeugt.

    Dass BEIDE Leistungen aber irre ineffizient sind... find ich trotzdem blöd. Ich wäre dankbar, wenn ihr bei niedrigen Temperaturen auch mal auf die Ladeverluste achtet, speziell auch bei anderen Herstellern.

    Danke :)

    Kona SX2 Electric BJ2024 "Prime"

    Einmal editiert, zuletzt von taurui ()

  • 🤔 taurui was meinst Du mit dem Schätzer?? Und von wieviel Minusgraden redest Du genau?

    Der "Schätzer" ist die App, die mir z.B. anzeigt, dass der Ladevorgang noch 3h30min bei 10,9kW braucht (und daraus kann ich dann die benötigte Energie berechnen). Und die Aussentemperatur bei meinem letzten Ladevorgang war -1°C.

  • Im Beitrag #7 steht, dass DC laden viel effizienter ist.

    Aber: Ob ich DC oder AC lade ist der Batterie egal. Denn der Akku wird immer DC geladen.

    -> Wenn das stimmt sind die Ladeverluste nicht bei der Batterie oder der Heizung zu suchen.

    -> Das würde bedeuten, dass die Elektronik zwischen AC und DC (der Gleichrichter) für die Verluste verantwortlich ist.


    Kann man nirgends gefestigte Angaben zu all den (Verlust-)Leistungen erhalten?

    Fuhrpark: Seit 2003 unter Strom

    2003 Segway / 2013 miaL / 15.02.2019 KonaEV

    21.12.2023 Kona SX2EV (mit allem)

  • Guten morgen


    Gespannt habe ich den Thread hier verfolgt und habe mal heute morgen meinen Ladeverlust der Ladung an der heimischen Wallbox der vergangen Nacht berechnet.


    Wallbox: 11KW von Der Fa. DaheimLaden (Baugleich Hyundai) 3-Phasig

    Steuerung via Homeserver in Verbindung mit EVCC Software.

    Kona SX 2 Standort: Garage

    Temperatur in der Garage: ?? ich denke irgend etwas zwischen 6-9° C.


    Ladebeginn:

    00:10 Uhr SoC 32%


    Ladeende:

    03:36 Uhr SoC 80,5%


    Ladezeit: 3h 26 Min

    SoC: 48,5%


    Durchschnittliche Ladeleistung: EVCC 11,1Kw

    DaheimLAden: Keine Angabe

    laut Überwachung des Wechselrichtes stand die Grafik immer so bei 11Kw, könnte also passen.


    Anzeigen Verbrauch (geladen) in Kw/h:

    EVCC: 38,0 Kw/h

    DaheimLaden: 37,97 Kw/h


    Akkukapazität vom Kona: 65,4 Kw/h (angegebener Wert von Hyundai)


    48,5% von 65,4 Kw/h = 31Kw/h


    Rechnung mit EVCC: 22,59% Ladeverlust

    Rechnung mit DaheimLaden: 22,48% Ladeverlust


    Während des Ladevorgangs ist der TemperaturLevel der HV Batt. von Level 1 auf 7 angestiegen. Abfrage via API vom Bluelinkserver) Battery Conditioning war auf 0 (null) während des Ladevorgangs. Was letztendlich dieser TempLevel als Grad Celsius oder sonst was besagt: Keine Ahnung. Zeigt mir aber das die Temperatur während des Ladens ansteigt, was ja auch bei jeden anderen Ladevorgang von Akkus passiert.



    Ich hoffe ich habe richtig gerechnet.


    Laut meiner Exceltabelle habe ich im Zeitraum vom April 2024 bis 31.12.2024 im Schnitt (Ladung via Wallbox mit PV Überschuss und Ladung mit 11KW über Netzstrom einen Ladeverlust von 13,85 bis 14,98% je nachdem ob ich die Zahlen von EVCC oder DaheimLaden zugrunde lege.



    By the way: Als ich mir den Kona Sx2 gekauft habe, habe ich (blauäugig) nichts von Ladeverlusten gewusst und nicht interessiert. Alle meine damaligen zum Kauf herangezogenen Daten (Gegenrechnung gegen einen Diesel) bezogen sich auf Herstellerangaben. Irgendwann habe ich es dann geschnallt. Aber ich muss doch irgendwie richtig gerechnet haben. Ich bereue die Entscheidung nicht eine ;) E Bananen Karre ^^ zu fahren.


    (E Bananen Karre) Unreif, reift beim Kunden. (Siehe Threads Akku verliert uber NAcht, 12V Batterie, Bluelink..... um nur die drei wichtigsten zu nennen)


    OT Sonst bin ich mit dem Kona SX2 zufrieden.


    Die besten Grüße aus dem Münsterland sendet der Daniel

    Hyundai KONA SX2 Elektro (65,4 kWh), :saint: Prime Vollausstattung mit allem :saint: , Ganzjahresreifen. Serenity White.


    Schwiegereltern: Kona MY 23, Prime, ex Vorführer, 64KWh, rot mit schwarzem Häubchen.


    Lademöglichkeiten: Je Auto eine 11KW Wallbox, gesteuert über Heimserver zum PV Überschussladen. PV Anlage 11,7KwP mit Speicher 7,8KWh.

  • taurui

    Kannst du deine Zahlen noch mal prüfen? Oder den Fehler bei mir finden?

    Ich habe mal deine SOC-Werte genommen und in kwh umgerechnet.

    100% => 65,4kwh

    38% => 65,4kwh/100*38=24,85kwh (Start)

    51% => 65,4kwh/100*51=33,36kwh (1. Unterbrechung)

    90% => 65,4kwh/100*90=58,86kwh (Ladeende)


    13% => 65,4kwh/100*13=8,50kwh (1/2 Ladung) 124 Minuten mit 10,9kw - tatsächlich pro h > 4,11kw (124 Minuten x 10,9kwh = 22,53kwh)

    39% => 65,4kwh/100*39=25,51kwh (2/2 Ladung) 222 Minuten mit 6,4kw - tatsächlich pro h > 6,89kw (222 Minuten x 6,4kwh = 23,68kwh)


    Wie kommst du auf 15,2kwh und auf 18,8kwh?

    Beim 2. Teil der Ladung schreibst du 18,8kwh, das Akku hat aber real 25.51kwh mehr. Das kann ja nicht sein.


    Ergänzung:

    Habe das gestern Abend nicht mehr reingestellt.

    Wenn es nicht 51% sondern 61% heißen soll, dann kommt es mit deinen 15,2 und 18,8 ungefähr hin.


    Bei einphasigem Laden, also mit 3,6kw, gehe ich von 30% Verlust aus (über den Daumen). Wenn du also mit 6,4kw geladen hast, dann ist das nur wenig mehr.

    Da würde ich die von dir berechneten 26% Verlust als hoch, aber in einem möglichen Rahmen sehen.


    Wenn man bei Laden mit 10,9kw von 15% Verlust ausgeht, dann sind ~5kwh nicht im Akku angekommen. Ob nun 1h lang 5kw oder 2h lang jeweils 2,5kw, dass müssten weitere "Tests" zeigen.

    Ohne jegliches Wissen, könnte ich mir gut vorstellen, dass da eine Akkuheizung "im Spiel" ist.


    Es wäre für mich auch nachvollziehbar. Wenn ein kalter Akku bei langsamen Laden (<10kw) keinen Schaden nimmt, bei "schnellem" Laden (>10kw) aber Schäden möglich sind, dann ist das eine von Hyundai gewollte "Eigenschaft".

    Ineffizienz ist kein Garantiefall. Akkuschaden schon.


    Man kann das aber doch schnell testen.

    a) 3h mit 10,9kw laden.

    b) 3x 1h mit 10,9kw laden und dazwischen den Akku immer wieder auskühlen lassen.

    Wenn man Lust hat, dann das Ganze noch mal mit 6,4kw.


    Ich erwarte genau das was elsbett geschrieben hat. Bei b) wird der "Verlust" viel höher sein.


    Man würde dann den Verlust dadurch gering halten, dass man immer nach der Fahrt das noch warme Akku lädt, dann auch immer bis zum maximal gewolltem Stand (z.B. 80%).

    Wegen besserer Konditionen/Preise Nachts laden oder Überschussladen führen wegen des kalten Akku dann zu höheren Verlusten.

  • Danke für die Korrektur, ich meinte tatsächlich 61% (also erste Lade-Etappe von 38% auf 61% (delta 23%), danach 61% auf 90% (delta 29%)).
    D.h. die erste Etappe hat 15kWh geladen, die zweite dann 19kWh. Werde es oben korrigieren. Ich hatte die SOC-Werte rückgerechnet aus den kWh-Angaben, die ich mir während des Ladevorgangs notiert hatte.


    Und: Ja, klar, von mir aus wird der Akku auf 20°C geheizt, damit der Ladevorgang schonender wird.

    Aber: Dann müsste dieses Verhalten doch auch bei anderen Herstellern beobachtbar sein? Oder ist der Kona-Akku ganz speziell empfindlich auf niedrige Temperaturen?

    Und: Dann würde ich mir auch Transparenz über dieses Verhalten wünschen. Und gleichzeitig sollte das BMS evtl. entscheiden können, dass der Ziel-SOC vielleicht sogar bei niedrigerer Ladeleistung SCHNELLER erreicht werden könnte, weil die Heizung dann nicht so stark aktiviert werden muss? Oder einfach ein einstellbares "Effizienz-Laden" und "Schnell-Laden" auswählbar sein?


    @CarDoc_Daniel: Danke für deine Analyse. Bei 6-9°C finde ich 22% auch nicht besonders gut, aber immerhin besser als meine Daten. Wäre interessant, wie deine Daten bei 0°C oder -1°C aussehen (wie bei mir).

    Kona SX2 Electric BJ2024 "Prime"

    2 Mal editiert, zuletzt von taurui ()

  • Im Beitrag #7 steht, dass DC laden viel effizienter ist.

    Das ist oft Ansichtssache, "effizienter" oder "weniger Verluste", ... Begriffe werden da gerne durcheinander geworfen, nicht alle "Verluste" sind gleich. Und DC laden ist "effizienter", weil da die Wandlungsverluste dem Anbieter in Rechnung gestellt werden und nicht dem Kunden (und natürlich kann da auch effizientere Hardware verbaut werden, aber das ist wenn man von DC hat weniger Verluste/ist effizienter spricht oft nicht gemeint). Es ist auch deshalb "effizienter", weil schneller, sprich die Nebenverbraucher (Bordcomputer, etc) müssen weniger lange laufen und verbrauchen auch da weniger Strom... Andererseits ist es ja gerade im Winter nicht so einfach, denn für schnelle Ladeleistung braucht die Batterie eine Wohlfühltemperatur, und die Akkuheizung verbraucht dann auch mehr.

    Oft wird Verluste schlicht mit der Differenz aus abgegebenen/berechneten kWh zu den in der Batterie gelandeten kWh bezeichnet und das dann auch gerne mit der Effizienz gleichgesetzt.


    Und es gibt ja noch die Frage, was dann unterm Strich günstiger ist. Auch bei 30% "Verlusten" lädt man bei 30ct/kWh Hausstrom immer noch günstiger als an jeder DC-Säule.

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