Laden an wegen eines zweiten Fahrzeugs gedrosselten Säule: Ladeleistung bleibt gedrosselt, auch wenn der andere Ladevorgang beendet ist?

Hatte am Sonntag das erste Mal den Fall, dass ich in der Ladeleistung gedrosselt wurde (war schon recht leer und Akkukonditionierung hat sich bei 12% dann deaktiviert, also kann es evtl. auch noch unzureichende Temperatur gewesen sein). Bin an eine Aldi-Süd Säule (300W Aplitronic) gefahren an der schon einer angestöpselt war. Beim ersten Versuch gabs einen Abbruch beim Start der Ladung/Kommunikationsfehler, beim zweiten Versuch hat dann das Laden begonnen, allerdings nur mit 75kW.

Zuerst dachte ich, OK, vielleicht ist der Akku noch zu kalt und der Kona will nicht mehr, aber da der Wert stur bei 75kW blieb und kein bisschen schwankte dachte ich dann, dass ich ggf. von der Ladesäule gedrosselt werde, sprich der Nebenmann 3/4 der Module in Anspruch nimmt und für ich dann eben nur die 75kW übrig sind.

Hab mir dann nichts weiter gedacht und als der Nebenmann dann mit dem Laden fertig war und wegfuhr blieb es aber bei den 75kW - zu dem Zeitpunkt war ich so um die 45-50%. Nach ein zwei Minuten war das aber unverändert bei 75kW und hab deswegen den Ladevorgang beendet und dann neu gestartet - und voilà: >90kW wie eigentlich erwartet.

Leider hat es geschüttet ohne Ende und hab deswegen nicht auf die Ladeleistung nebenan geschaut..

Fragen:

• Sind die Alpitronic Hypercharger dazu prinzipiell nicht fähig? Oder liegt es am Fahrzeug, dass nicht "neu verhandelt"?
• Wie lange sollte es denn ungefähr dauern/wie geduldig muss man sein damit die Ladeleistung von alleine wieder ansteigt?
• War es evtl. doch keine Drosselung durch die Säule (gibt ja im Kona leider keine Anzeige, die angibt ob das Auto nicht mehr anfordert oder der Ladepunkt nicht mehr liefern kann)?

Zitat von Kennwortvergesser

dass die Zuleitung der Säule einfach nicht mehr hergibt, sowie der Querschnitt der übergeordneten Anlage und Absicherungen derselben? Also dass die Säule einfach auf eine Leistung eingestellt ist, die die vorgeschaltete Anlage auch kann?

Der erste kann mit mehr Leistung laden, der zweite bekommt, was übrig bleibt?

Dass die Zuleitung oder die Anlage selbst das Problem ist kann ich ausschließen, habe da schon öfters mit voller (Kona)Leistung geladen - aber der Zweite Punkt ist richtig, aber auch nicht das eigentliche Problem.

AFAIK haben die Alpitronic Hypercharger mit 300kW Leistung vier 75kW Module - ein Auto wie der Kona braucht nur zwei der Module (der kommt nie über 150kW), sprich ein zweites Fahrzeug würde auch bis zu 150kW ziehen können.

Steht aber ein Auto an der Säule, das schneller laden kann werden drei 75kW Module/bis zu 225kW bereitgestellt und am zweiten Anschluss bleiben nur 75kW übrig.

So weit so gut, so weit verständlich und akzeptabel.

Aber jetzt hat der schnellere Lader den Ladevorgang beendet und ist schon wieder unterwegs und ich stehe alleine an der Säule, sprich die drei vorher belegten Module könnten mir jetzt Strom liefern, aber mein Ladevorgang blieb bei 75kW hängen.

Ist mir auch das erste Mal passiert, bei vorherigen Ladevorgängen war ich entweder alleine an der Säule oder das andere Auto konnte auch nur mit weniger als 150kW laden, oder die Säule musste die Leistung nicht splitten, sprich für mich war immer ausreichend "Saft" vorhanden.

Dass die Säule mehr kann hat sich ja gezeigt als ich das Laden beendet und dann wieder gestartet habe, da hab ich die volle Leistung bekommen (und auch bei vorherigen Ladestops an derselben Säule, wenn auch am anderen Stecker). Bei Tesla Superchargern und zumindest Testla Fahrzeugen wird die Leistung automatisch wieder erhöht, wenn die Säule nicht mehr geteilt wird. Die Grundsatzfrage ist jetzt also ob das bei Alpitronic auch so funktionieren sollte oder ob es "normal" ist, dass man in so einem Fall den Ladevorgang kurz unterbricht/neu startet.

Und ja, der SX2 lädt deutlich schneller, ziemlich flach mit durchgehend rund 250A (und das dann bedingt durch die steigende Spannung eben von 90kW bis etwas über 100kW bevor die Leistung dann zwischen 60 und 70% Akkustand reduziert wird) - und die 20kW mehr im Vergleich zu den gedrosselten 75kW machen schon was aus...

Die Ladekurve hier: https://ev-database.org/de/pkw…en%20zur%20Verf%C3%BCgung ist repräsentativ, die erreicht man auch in der Praxis (zumindest wenn der Akku temperiert ist - kann wiegesagt nicht ausschließen, dass bei mir in dem konkreten Fall der Akku zu kalt war und deswegen der Kona initial die Leistung gedrosselt hat - aber auch da hätte ich eher eine Beschränkung der Ampere erwartet und nicht konstant 75kW...)

Ja, sicher eine 300kW Säule (schon zwei, drei mal gleichzeitig mit einem anderen Fahrzeug geladen ohne gedrosselt zu sein) - aber auch wenn nicht: das Problem wäre dasselbe (i.e. die Leistung wird auch wenn man später alleine lädt nicht wieder angehoben).

Und zu dem "ansonsten gilt es wird stur geteilt" - klar bei einer 150kW Säule gibts ja nur zwei Möglichkeiten die zwei 75kW Module zu verwenden: "Der erste malt zuerst", sprich beide module für den ersten der ansteckt, der zweite kann erst gar keinen Ladevorgang starten, oder eben fair use, dann ein 75kW Modul für einen, das zweite für den anderen Anschluss. Bei 4 Modulen gehen eben auch jeweils 2x75kW für jeden Anschluss (meine bisherige Erfahrung, gibt nur wenige Fahrzeuge die länger mehr als 150kW ziehen können) oder eben auch 3x75kW für einen und nur eines für den anderen. Bei den neuen 400kW Säulen sinds 50kW Module, damit dann mann noch flexibler schalten und pro Seite 200kW garantieren (eine der Voraussetzungen fürs Deutschlandnetz).

Zitat von peter5544

Wenn dieser die Ladung beendet, geht es im Regelfall nicht wieder hoch

Quelle? Denn bei Tesla geht das ja schließlich auch - würde mich also wundern wenn das bei allen anderen Herstellern nicht funktioniert, bzw. extra-enttäuschend wenn so ein Platzhirsch wie Alpitronic das nicht hinbekommt. Wäre aber schön, wenn du die paar wenigen Säulen (Hersteller oder Betreiber) benennen könntest, bei denen das funktioniert.