Bremsklötze und Beläge wechseln

  • Hallo zusammen,


    nach der jährlichen Inspektion wurde mir von der Vertragswerkstatt empfohlen, die Bremsbeläge und -scheiben an der Vorderachse zeitnah zu erneuern.

    Kostenpunkt ca. 570€ mit Einbau.

    Wenn ich online nach Belägen und Scheiben schaue und ncht die billigsten nehme, lande ich für die Vorderachse bei ca. 60€ für die Teile.

    Zusätzlich der Arbeitsstunden von 1 Std. komme ich immernoch nicht auf die anberaumten 570€.


    Vergesse ich einen Kostenfaktor? Was sind eure Erfahrungen damit, hat das schon jemand erneuern lassen?


    Danke und Grüße!

  • Und selbst wenn man 2 Stunden Arbeitszeit annehmen würde erscheint der Preis immer noch sehr hoch.

    Ich würde mir,nicht bei ATU, einfach telefonisch noch einen anderen Händler suchen und ihn nach dem Preis fragen!

    Ich kann,wenn ich will obwohl ich fast nie muss ;)

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  • Hmm, 60 ,- kommt mir für die Teile aber sehr günstig vor. Ich habe mir damals mal für den Ibiza EBC Sportbremsscheiben und Beläge geleistet, da hat das Material schon 650,- gekostet. Wenn ich das "original" Material beim Händler genommen hätte wären das ca. 450,- gewesen.


    Ich glaube du hast dich tierisch verrechnet. Für 60,- bekomme ich online eine Bremsscheibe...

    Kona EV 2020 Dark Knight Premium 150 kW


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    Das Leben ist nur ein schlechtes Adventurespiel... ?(


    ...aber die Grafik ist sehr gut. :D

  • Vertragswerkstätten sind bei sowas immer extrem teuer. Für ein 1.8 to Fahrzeug mit 150kW überrascht mich das jetzt nicht.


    Aber 60,- ist irgendwie auch falsch. Nehme ich Textar als Maß sind es bei auto dokter 60 für die Beläge und 70 für die Scheiben mit den üblichen 25%. Trotzdem noch weit drunter. (erster Treffer auf Google)


    Bei welcher Zeit und Laufleistung bist Du jetzt und warum soll die Bremsanlage gewechselt werden? Würde mich interessieren.

    Kona EV 2021 150kW, Dark Knight, mit alles ohne Zwiebeln Glasdach

  • Also Bosch Scheiben kosten das Stück etwa 50-60€. Sagen wir 55. Macht also 110€. Die Beläge liegen auch bei knapp 50€. Macht insgesamt 160€.


    Ich verstehe echt nicht, wie man 570€ da als ok empfinden kann. Und nein, an der Arbeitszeit sollte es auch nicht liegen, ich als Leihe würde das in 1 Stunde schaffen, da sollte es eine (Meister)Werkstatt ja auch schaffen. Also was, Stundenlohn von knapp 400€ oder wie?

    Die Differenz, die hier gezahlt wird, bringt schlicht keinen Mehrwert und ist reine Abzocke.


    Meine Meinung.

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    Software: OS_E_PE.EUR.S5W_L.001.001.221129

  • Ich bin übrigens nicht der TE, nur so am Rande :)


    Und ja klar, ich kenne "Werkstattpreise" und bin damit absolut nicht einverstanden. Ich kann es schlicht nicht nachvollziehen.

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  • Vergesse ich einen Kostenfaktor?

    Mehrere. Sogar die meisten!

    Kurz: Werkstattmiete bzw. -unterhalt, ggf. auch Zertifizierungskosten für Personal und Ausrüstung.


    Ausführlicher:

    Lohnkosten für den Mechatroniker oder Meister sind das Eine, aber die Werkstatt selbst ist ja auch nicht "gespawnt" und ihre Ausstattung mit Werkzeug muss regelmäßig gepflegt und erneuert werden. Gute Ratschenschlüssel und die Hebebühne, vielleicht Druckluft für pneumatische Werkzeuge sowie Verbrauchsmaterial wie Lappen reichen längst nicht mehr. Der ganze moderne Computerkram in den Autos erfordert viel Digitaltechnik zum Auslesen der Bordelektronik, für ihre Diagnose und Fehlerbehbung (Updates einspielen) und die ist ebenfalls sauteuer.

    Dazu Strom und Wasser, dazu Sicherheitstechnik (fängt weder am Türschloss an noch hört es dort auf), eventuell Miete oder Pacht für Gebäude oder Grundstück, die ganzen Computer (und Internetverbindung), Gebühren für Dienstleistungen wie z.B. Betrieb der Webseiten der Werkstatt oder Werbung im Lokalblatt, Abgaben an die Innung und diverse nötige Versicherungen (Haftpflicht, Einbruch, Elementargewalten usw.) ....


    Und auch ständige Fortbildungskosten und ggf. nachzuweisende Zertifikate (u.a. in den Thread über Rettungskarten kam auch Hochvolttechnik zur Sprache, da darf auch nicht Jeder einfach so ran!), welche auch noch regelmäßig zu erneuern sind, fließen ebenfalls in die Gesamtkosten ein.


    Und jetzt noch was ganz Verrücktes: Rücklagen für schlechte Zeiten oder gar Gewinne wollen auch erstmal erwirtschaftet werden, eher anfangs sind vielleicht noch Geschäftsgründungskredite abzuzahlen ...... ;)

    Zusätzlich der Arbeitsstunden von 1 Std. komme ich immernoch nicht auf die anberaumten 570€.

    Du siehst, die 570 Euro in deinem Beispiel enthalten natürlich auch einen Teil Mischkalkulation (Entgegenkommen für häufige Kunden oder u.U. günstige Teilepreise für Ersatzteile aus einem Spender-/Unfallfahrzeug (natürlich nicht gerade für sicherheitsrelevante Teile wie Bremsscheiben), sind aber nicht komplett aus der Luft gegriffen.



    Andererseits fällt mir auch noch etwas zu deinen ermittelten Eigenkosten ein, denn die sind ja leider auch arg geschönt, wenn wir so ganz unter uns mal ehrlich sein wollen ;)


    Wenn du nämlich deine Eigenleistung nicht als gratis ansiehst, sondern deine eigenen Arbeitsstunden und zumindest auch Abschreibungkosten für dein zuvor beschafftes Werkzeug (oder Mietkosten für Werkzeug, was du nicht selber vorrätig hast, aber für diese Arbeiten kurzzeitig brauchst) verrechnen würdest, und schließlich auch die Beschaffungskosten (nicht nur den reinen Kaufpreis!) für die Bierchen oder den Wein addierst, womit du die Unterstützung deines Kumpels oder Nachbarn vergütest, schrumpft die Differenz zwischen dem reinen Kaufpreis fürs Material und dem Werkstatt-Gesamtpreis (schlüsselfertig!) auch deutlich!


    Nicht in konketen Zahlen verrechenbar ist zu guter Letzt noch die Garantie auf die Leistung der Werkstatt bzw. bezahlst du dort für das Gesamtpaket. Fällt denen eine der neuen Bremsscheiben runter oder sie haben sich bei der Bestellung vertippt und ein benötigtes Teil ist deswegen nicht zur Hand, zahlst du für die Ersatzbeschaffung nicht extra; schlimmstenfall können sie den vereinbarten Termin nicht halten und kommen dir deswegen womöglich sogar preislich noch etwas entgegen. Dellen sie auch noch den Kotflügel ein beim Bremsenwechsel, kommen sie auch für die Beseitigung solch eines Schadens auf.

    Die Rechnung für die eigenen Teile und Selbermachen dagegen wird ganz schnell negativ, wenn dir derartige Missgeschicke passieren ;)


    Ich neige durchaus zur gleichen Schönfärberei beim Kostenvergleich, um meinem Inneren Schweinehund das Selbermachen gegenüber der ach so teuren Dienstleister schmackhaft zu machen ...... aber wenn du schon so ausdrücklich nach den diversen vergessenen Kostenfaktoren fragst ...... :D :D :D

    Hyundai Kona Hybrid MJ 2021 in Dark Knight mit Prime-Ausstattung zuzüglich einiger weiterer Extras :saint:

  • Schöner Text DasNaechsteAuto und absolut richtig. Manchmal bekommt man halt den Eindruck, man bezahlt alles mit dem eignen Auftrag :/ Die Werkstätten brauchen für alle Betriebskosten auch entsprechende einnahmen. Und das Potential wird mit jedem EV weniger.


    Drum lieber Kunde lass Dir sagen, der Rabatt ist vorher aufgeschlagen.


    Meine ganz persönliche Meinung: Es sind gute Margen eingerechnet. Denn es gibt viele Anlässe für Rabatte und der gemeine Kunde freut sich, wenn er etwas billiger bekommt. Ersatzteile und Betriebsstoffe fürs Auto sind unglaublich hoch kalkuliert. Zumindest der regelmäßige "Kleinkram" wie Öl, Bremsen, Scheibenwischer, Außenspiegel usw. In der Mischkalkulation brauchen die Werkstätten das aber sicherlich auch.


    Ach ja, bei Kunden gibt es natürlich auch noch die "Kost nix, is nix" Fraktion. Da muss es teurer sein als sonst überall. :thumbup:

    Kona EV 2021 150kW, Dark Knight, mit alles ohne Zwiebeln Glasdach